Mit Mörtel, Mut und ohne Millionen (1) | die nordstory | NDR Doku

Mit Mörtel, Mut und ohne Millionen (1) | die nordstory | NDR Doku
#ndr #ndrdoku #guthaus

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es so viele historische Herrenhäuser, Gutshäuser, Gutsschlösser und Wasserburgen wie in keinem anderen Bundesland. Es sind über 2.000 verschiedene Objekte. Viele davon sind verfallen, nur 200 von ihnen werden zurzeit genutzt oder bewohnt. Aber immer wieder gibt es ein paar verwegene Menschen, die sich dem einen oder anderen verlassenen Gutshaus annehmen.

Sönke Johannsen grinst und sagt: "Ich hab‘ das Haus aus einer Laune heraus gekauft. Es hätte zwar nur einen Euro kosten sollen, so stand es im Auktionskatalog, aber am Ende der Versteigerung habe ich viel, viel mehr bezahlt." Das Gutshaus von Dersentin bei Teterow war ein klassizistisches "Geisterhaus", umrahmt von einer alten LPG und verkommenen Ställen. Es herrschte Leerstand, der Putz fiel ab, die Fenster waren hohl. Aber Sönke Johannsen, der Pharmamanager aus Berlin, machte sich an die Arbeit: Er heizte die Öfen, räumte Keller, dichtete das Dach ab. Probleme lösen, das kann er gut.

Phillip Kaszay hat seine Frau verloren. "Angst", wiederholt er nachdenklich. "Ich habe keine Angst vor diesem Projekt. Wovor soll ich noch Angst haben? Mir ist doch schon das Schlimmste passiert, was einem passieren kann." Er will dem Rest des Lebens, wie er sagt, einen Sinn geben. Darum hat er seinen Job in Ulm gekündigt und ist mit Tochter Paula nach Mecklenburg gezogen. Er hat eine Mission: Er will ein Gutshaus! Er will ein Lebenswerk, sich daran abarbeiten als eine Art Eigentherapie. In Kobrow hat er sein Gutshaus gefunden. Ein düsterer Bau, von den Dorfbewohnern gemieden. Aber Phillip hat unendlichen Mut.

Auf Gut Rensow wird nicht mehr gebaut. Die neuen Eigentümer Knut Splett-Henning und Lebensgefährtin Christina Ahlefeld haben sich in dem uralten Haus ländlich-barock eingerichtet. Sie halten Schafe, ernten Kartoffeln und beherbergen illustre Gäste in ihrem malerischen Haus, das wie aus der Zeit gefallen scheint. Christina kommt aus Kopenhagen, fühlt sich aber sehr wohl in Mecklenburg. Schließlich haben die "von Ahlefelds" auch mal ganz in der Nähe gewohnt. Im Nachbardorf fanden die beiden die Familieninitialen an einem Portal. "Wir wollen wieder das sein", sagt sie, "was das Gutshaus früher auch oft war. Nämlich das Zentrum des dörflichen Lebens." "die nordstory" zeigt eine Langzeitbetrachtung dreier Gutshausprojekte durch vier Jahreszeiten und begleitet dabei auch einige ehrgeizige Umbaupläne.

Weitere Folgen gibt es hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLMJjvZqoYSrBF1qWgDcez6Bf8CSDbFAwP

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In Mecklenburg-Vorpommern gibt es so viele historische Herrenhäuser, Gutshäuser, Gutsschlösser und Wasserburgen wie in keinem anderen Bundesland. Es sind über 2.000 verschiedene Objekte. Viele davon sind verfallen, nur 200 von ihnen werden zurzeit genutzt oder bewohnt. Aber immer wieder gibt es ein paar verwegene Menschen, die sich dem einen oder anderen verlassenen Gutshaus annehmen.

Sönke Johannsen grinst und sagt: "Ich hab‘ das Haus aus einer Laune heraus gekauft. Es hätte zwar nur einen Euro kosten sollen, so stand es im Auktionskatalog, aber am Ende der Versteigerung habe ich viel, viel mehr bezahlt." Das Gutshaus von Dersentin bei Teterow war ein klassizistisches "Geisterhaus", umrahmt von einer alten LPG und verkommenen Ställen. Es herrschte Leerstand, der Putz fiel ab, die Fenster waren hohl. Aber Sönke Johannsen, der Pharmamanager aus Berlin, machte sich an die Arbeit: Er heizte die Öfen, räumte Keller, dichtete das Dach ab. Probleme lösen, das kann er gut.

Phillip Kaszay hat seine Frau verloren. "Angst", wiederholt er nachdenklich. "Ich habe keine Angst vor diesem Projekt. Wovor soll ich noch Angst haben? Mir ist doch schon das Schlimmste passiert, was einem passieren kann." Er will dem Rest des Lebens, wie er sagt, einen Sinn geben. Darum hat er seinen Job in Ulm gekündigt und ist mit Tochter Paula nach Mecklenburg gezogen. Er hat eine Mission: Er will ein Gutshaus! Er will ein Lebenswerk, sich daran abarbeiten als eine Art Eigentherapie. In Kobrow hat er sein Gutshaus gefunden. Ein düsterer Bau, von den Dorfbewohnern gemieden. Aber Phillip hat unendlichen Mut.

Auf Gut Rensow wird nicht mehr gebaut. Die neuen Eigentümer Knut Splett-Henning und Lebensgefährtin Christina Ahlefeld haben sich in dem uralten Haus ländlich-barock eingerichtet. Sie halten Schafe, ernten Kartoffeln und beherbergen illustre Gäste in ihrem malerischen Haus, das wie aus der Zeit gefallen scheint. Christina kommt aus Kopenhagen, fühlt sich aber sehr wohl in Mecklenburg. Schließlich haben die "von Ahlefelds" auch mal ganz in der Nähe gewohnt. Im Nachbardorf fanden die beiden die Familieninitialen an einem Portal. "Wir wollen wieder das sein", sagt sie, "was das Gutshaus früher auch oft war. Nämlich das Zentrum des dörflichen Lebens." "die nordstory" zeigt eine Langzeitbetrachtung dreier Gutshausprojekte durch vier Jahreszeiten und begleitet dabei auch einige ehrgeizige Umbaupläne.

Weitere Folgen gibt es hier: https://www.youtube.com/playlist?list=PLMJjvZqoYSrBF1qWgDcez6Bf8CSDbFAwP

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